Dr. Peter Rehberg · D · 60 min
Vortrag
Ist und bleibt der Grand Prix eine queere Veranstaltung? Das wiedererweckte Interesse am ESC nicht nur in Osteuropa verhandelt das Verhältnis zwischen queer und Mainstream neu: Früher war es üblich, dass sexuelle Minderheiten sich in ihrer Verehrung für Diven die ästhetischen Codes des Mainstream aneigneten, um ihre Identitäten zu entwerfen. Im Zuge einer popkulturellen Retromania (Simon Reynolds) haben auch Heteros gelernt, die Geschichte des Grand Prix und damit des schwulen Camp für sich zu besetzen. «Straight Camp» ist nur ein Beispiel für die «Heterosexualisierung» des ESC, die am Beispiel Stefan Raabs – z. B. mit Lena für Deutschland – im Vortrag unter die Lupe genommen wird.
Der ESC zeigt aber auch, dass Queerness nicht so leicht kaputtzukriegen ist. In seiner spezifischen historischen Form als europäischer Wettbewerb lässt sich der ESC, so wird Rehberg zeigen, als konstitutiv queer bestimmen. Die Menschenrechtssituation in verschiedenen osteuropäischen Staaten ist ein Thema und dieses Jahr aktuell, welche Botschaft die (homophobe) Heilsarmee als Vertreterin der Schweiz dieses Jahr in Malmö in die Welt hinaussenden wird.
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